Gesundheit kann gemessen werden – und zwar präziser als je zuvor. Die moderne Medizin ermöglicht uns heute tiefe Einblicke in unseren Körper, die noch vor wenigen Jahren unmöglich waren. Eine spannende Technologie dabei ist der DEXA-Scan. Er liefert Informationen über deine Körperzusammensetzung und eine dabei oft übersehene, aber risikoreiche Form des Körperfetts: das viszerale Fett.
In diesem Artikel verraten wir dir, was es mit DEXA-Scans auf sich hat und warum besonders das viszerale Fett so entscheidend für deine Stoffwechselgesundheit ist. Die gute Nachricht vorweg: Mit dem richtigen Wissen und gezielten Massnahmen lässt sich dieses Fettgewebe effektiv beeinflussen – und deine Gesundheit langfristig verbessern.
Was ist DEXA?
Bei DEXA (Dual-Röntgen-Absorptiometrie) handelt es sich um ein spezielles medizinisch-technisches Verfahren, das mit niedrig dosierter Röntgenstrahlung den Körper scannen kann. Ursprünglich zur Messung der Knochendichte konzipiert, ermöglicht diese Technologie heute eine umfassende Analyse der Körperzusammensetzung.
Ein entscheidender Vorteil der DEXA-Technologie liegt in ihrer Fähigkeit, verschiedene Gewebearten zu unterscheiden. Die Messung erfasst nicht nur die Knochendichte zur Osteoporose-Früherkennung, sondern analysiert gleichzeitig die Verteilung von mageren Muskeln und dem Fettgewebe im gesamten Körper. Diese Art der Untersuchung kann bei einer individualisierten Gesundheitsvorsorge helfen.
DEXA-Scans liefern präzise Daten zur Verteilung von Knochen-, Muskel- und Fettgewebe im Körper. Diese detaillierte Analyse geht weit über die Aussagekraft traditioneller Messmethoden wie Körpergewicht oder Body-Mass-Index hinaus. Mit Hilfe dieser Technologie lassen sich frühzeitig potenzielle Risikofaktoren identifizieren und präventive Massnahmen ermöglichen, bevor es zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen kommt.
DEXA Scan: Test für dein viszerales Fett und subkutanes Fett
Nicht jedes Körperfett ist gleich. Fachleute unterscheiden zwischen mehreren Fettarten, die sich im menschlichen Körper bilden können. Von diesen sollte man vor allem den Unterschied zwischen viszeralem Fett und subkutanem Fett kennen. Während sich letzteres direkt unter der Haut befindet, lagert sich viszerales Fett um die inneren Organe im Bauchraum an.
Warum ist diese Unterscheidung wichtig? Subkutanes Fett kann zwar optisch auffälliger sein, ist aber eher harmlos für die allgemeine Gesundheit. Viszerales Fett hingegen sitzt direkt an den lebenswichtigen Organen, wie Leber, Magen und Darm – und kann hier mehr gesundheitlichen Schaden anrichten.
Subkutanes Körperfett erfüllt wichtige Funktionen wie Wärmeisolierung und Energiespeicherung und unterstützt eine gesunde Hormonproduktion. Bei viszeralem Fett verhält es sich jedoch anders: Es ist ein aktiver Teil deines Stoffwechsels. Viszerales Fett ist überschüssiges Fettgewebe, das sich um die lebenswichtigen Organe ansammelt. Es kann Entzündungsprozesse im Körper fördern und zu chronischen Entzündungen, Insulinresistenz sowie einer beeinträchtigten Funktion der Mitochondrien beitragen.
Wissenschaftliche Studien zeigen einen direkten Zusammenhang zwischen erhöhtem viszeralem Fettgewebe und der Entwicklung verschiedener Stoffwechselerkrankungen. Die Fettsäuren, die um die Organe herum freigesetzt werden, führen zu:
- Beeinträchtigung der Insulinwirkung
- Verstärkung systemischer Entzündungsreaktionen
- Störungen im Glukose- und Lipidstoffwechsel [1]
Für diese Krankheiten ist viszerales Fett ein Risikofaktor
Metabolisches Syndrom und Typ-2-Diabetes
Das metabolische Syndrom kann sich zunächst durch erhöhte Blutzucker- und Blutfettwerte zeigen. Betroffene bemerken oft erst spät, dass ihr Körper Schwierigkeiten hat, den Blutzuckerspiegel zu regulieren. Die verminderte Insulinwirkung kann sich über die Zeit zu Typ-2-Diabetes entwickeln. Typische Symptome sind vermehrter Durst, häufiges Wasserlassen und eine erhöhte Müdigkeit nach den Mahlzeiten. [1]
Herz-Kreislauf-Erkrankungen
Die vom viszeralen Fett freigesetzten entzündungsfördernden Stoffe beeinflussen direkt die Gefässgesundheit. Mit der Zeit lagern sich vermehrt Fette in den Gefässwänden ab. Diese Arteriosklerose führt zu erhöhtem Blutdruck und steigert das Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall. Erste Warnsignale sind Bluthochdruck, Schwindelgefühle und Atemnot bei Belastung. [2]
Chronische Entzündungen
Viszerales Fettgewebe setzt kontinuierlich Entzündungsmediatoren frei. Diese halten den Körper in einem Zustand chronischer Entzündung. Die anhaltende Entzündungsreaktion manifestiert sich durch unspezifische Symptome wie Erschöpfung, verminderte Leistungsfähigkeit und ein geschwächtes Immunsystem. Laborwerte können oft leicht erhöhte Entzündungsmarker zeigen, lange bevor sich konkrete Beschwerden entwickeln. [1]
Das Tückische: Die metabolische Aktivität des viszeralen Fetts führt nicht sofort zu Beschwerden. Oft entwickeln sich die gesundheitlichen Folgen über Jahre hinweg schleichend, bis erste Symptome auftreten. Eine frühe Erkennung erhöhter viszeraler Fettwerte ermöglicht daher präventive Maßnahmen.
So kannst du viszerales Fett gezielt abbauen
Durch die neueren Forschungsergebnisse wissen wir aber nicht nur, warum viszerales Fett gefährlich ist und welche Erkrankungen es auslösen kann, sondern auch, wie wir es abbauen können. Denn dieses organische Gewebe reagiert auf unsere Lebensstilveränderungen und kann durch gezielte Massnahmen reduziert werden.
Die Tatsache, dass viszerales Fett am Stoffwechsel beteiligt ist, birgt nicht nur Risiken, sondern auch Chancen. Wissenschaftliche Studien belegen, dass bereits moderate Anpassungen des Lebensstils zu messbaren Reduktionen des viszeralen Fettgewebes führen – oft noch bevor die Waage einen Unterschied zeigt. [1]
Reduktion durch individuelle Ernährungsstrategie
Eine durchdachte, personalisierte Ernährungsstrategie kann viszerales Fett direkt beeinflussen. Besonders die mediterrane Ernährung bietet hier Möglichkeiten, die Genuss und Gesundheit verbinden – nicht nur zur Reduktion des viszeralen Fetts, sondern auch für die allgemeine Stoffwechselgesundheit. [6]
Die traditionelle Mittelmeerküche zeichnet sich durch Elemente aus, die nachweislich das viszerale Fettgewebe reduzieren. Olivenöl als Hauptfettquelle, fettreiche Meeresfische mit wertvollen Omega-3-Fettsäuren sowie Hülsenfrüchte und Vollkornprodukte bilden die Basis. Ergänzt durch reichlich Gemüse entsteht ein Ernährungsmuster, das den Stoffwechsel optimal unterstützen und beim Fettabbau helfen kann.
Training mit System
Das Gegenmittel für viszerales Fett sind gesunde Muskeln. Klar, körperliche Bewegung hilft beim Fettabbau. Die Frage ist aber, wie kann man viszerales Fett möglichst effektiv durch Training abbauen und dabei die eigene Gesundheit möglichst stärken? Aus der Forschung wissen wir, dass die Art der Bewegung maßgeblich über den Erfolg entscheidet. Bestimmte Trainingsformen aktivieren den Stoffwechsel besonders effektiv.
Die Kombination aus Ausdauer- und Krafttraining hat sich dabei als besonders wirksam herausgestellt. [3] Moderate Ausdauereinheiten fördern die Fettverbrennung, während gezieltes Krafttraining die Muskulatur stärkt und den Grundumsatz steigert. Diese Stoffwechselaktivierung hält auch nach dem Training an.
Ein systematischer Aufbau des Trainings unterstützt den Erfolg. Zu Beginn reichen bereits zwei bis drei moderate Einheiten pro Woche. Mit zunehmender Fitness lässt sich die Intensität steigern. Entscheidend ist die Regelmässigkeit – sie beeinflusst den Stoffwechsel nachhaltiger als einzelne intensive Trainingseinheiten. Welche Trainingseinheiten am wirksamsten sind, ist dabei individuell unterschiedlich und sollte im besten Falle gemeinsam mit Sportexperten analysiert werden.
Optimale Ergebnisse mit professionellen Monitoring
Die Menge des viszeralen Fetts in deinem Körper hat einen direkten Einfluss auf deine Lebenserwartung und Longevity. Bereits eine geringe Zunahme des viszeralen Fetts geht mit einer reduzierten Wahrscheinlichkeit einher, ein hohes Alter zu erreichen. [4]
Ein systematisches Monitoring, also genaue Messungen deiner viszeralen Fettanteile, liefern wichtige Erkenntnisse über:
- die Wirksamkeit von Ernährungs- und Bewegungsstrategien
- frühzeitige Veränderungen im Stoffwechsel
- individuelle Reaktionen auf Lebensstilanpassungen
Im Anschluss an eine Messung des viszeralen Fetts lassen sich präventive Massnahmen festlegen, auch bevor gesundheitliche Probleme auftreten. Wer seine Körperzusammensetzung regelmässig überprüft und im Detail über seine Risiken Bescheid weiss, kann diese auch erfolgreicher minimieren und gesünder leben.
Oft zeigen sich positive Entwicklungen in der Körperzusammensetzung bereits, wenn die Waage noch keine Veränderung anzeigt – besonders, wenn man zeitgleich Muskeln aufbauen möchte. Die präzise Dokumentation der Veränderungen in den Fettanteilen schafft dann noch eine starke Motivationsgrundlage, um mit seinen persönlichen Massnahmen fortzufahren.
DEXA Scan für Fettmessung: Die genauesten Einblicke in die Körperzusammensetzung
Die Dual-Röntgen-Absorptiometrie (DEXA) gilt als Goldstandard für die Analyse der Körperzusammensetzung. [5] Das Verfahren ermöglicht deutlich genauere Einblicke als traditionelle Messmethoden wie BMI oder Taillenumfang – gerade wenn es darum geht, viszerale Fettanteile zu identifizieren.
Beim DEXA-Scan kommen niedrig dosierte Röntgenstrahlen zweier unterschiedlicher Energieniveaus zum Einsatz. Diese durchdringen verschiedene Gewebearten – Knochen, Muskeln und Fett – auf charakteristische Weise. So entsteht ein differenziertes Bild der Körperzusammensetzung. DEXA kann dabei präzise zwischen subkutanem und viszeralem Fettgewebe unterscheiden – auf den Ergebnisbildern können auch Laien die Verteilung deutlich erkennen.
Regelmässige Messungen für langfristigen Erfolg
Ein systematisches Monitoring der Körperzusammensetzung bildet die Basis für eine erfolgreiche Gesundheitsoptimierung. Erfolge werden so sichtbar gemacht. Rückschritte, die zu jeder Entwicklung dazugehören, können ebenfalls schnell identifiziert werden und als Wegweiser für die physische Optimierung dienen.
Proaktives Gesundheitsmanagement bei AYUN
Die präzise Analyse der Körperzusammensetzung und des viszeralen Fetts ist nicht zu unterschätzen, wenn man seine Gesundheit und Longevity in die eigene Hand nehmen will – für einen ganzheitlichen Überblick sind aber noch andere Faktoren wichtig. Ein umfassender Longevity Check-up bei AYUN mit einem ausführlichen ärztlichen Beratungsgespräch vorab nimmt noch weitere zentrale Aspekte wie Stoffwechselgesundheit, hormonelle Balance und biologisches Alter unter die Lupe.
In unserer Walk-In Longevity Klinik in Zürich erhältst du nicht nur detaillierte Einblicke in deine Körperzusammensetzung, sondern auch umfassende Beratungen und individuelle Behandlungspläne nach modernsten medizinisch-technologischen Standards: deine Basis für ein langes, vitales Leben.
[1] Adipose tissue and metabolic disease
Chait Alan , den Hartigh Laura J. : Adipose Tissue Distribution, Inflammation and Its Metabolic Consequences, Including Diabetes and Cardiovascular Disease. In: Frontiers in Cardiovascular Medicine V7, 2020.
https://www.frontiersin.org/journals/cardiovascular-medicine/articles/10.3389/fcvm.2020.00022/full
[2] VAT and cardiometabolic conditions
Ruiz-Castell, M., Samouda, H., Bocquet, V. et al. Estimated visceral adiposity is associated with risk of cardiometabolic conditions in a population-based study. Sci Rep 11, 9121 (2021). https://doi.org/10.1038/s41598-021-88587-9
[3] Harvard School of Public Health. "Weight training appears key to controlling belly fat." ScienceDaily. ScienceDaily, December 23, 2014. <www.sciencedaily.com/releases/2014/12/141223083958.htm >.
[4] VAT and Longevity
Yan Bin , Yang Jian , Zhao Binbin , Wu Yanhua , Bai Ling , Ma Xiancang: Causal Effect of Visceral Adipose Tissue Accumulation on the Human Longevity: A Mendelian Randomization Study. In: Frontiers in Endocrinology V12, 2021.
https://www.frontiersin.org/journals/endocrinology/articles/10.3389/fendo.2021.722187/full
5] DEXA use
Minetto Marco A. , Busso Chiara , Lalli Piera , Gamerro Giulia , Massazza Giuseppe: DXA-Derived Adiposity and Lean Indices for Management of Cardiometabolic and Musculoskeletal Frailty: Data Interpretation Tricks and Reporting Tips. In: Frontiers in Rehabilitation Sciences, V2, 2021. https://www.frontiersin.org/journals/rehabilitation-sciences/articles/10.3389/fresc.2021.712977.
[6] Personalized Nutrition and Cardiometabolic Health Bermingham, K.M., Linenberg, I., Polidori, L. et al. Effects of a personalized nutrition program on cardiometabolic health: a randomized controlled trial. Nat Med 30, 1888–1897 (2024). https://doi.org/10.1038/s41591-024-02951-6
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