Besonders deutlich ist dies durch den Ausbruch von Covid-19 geworden. Viele Menschen leiden heute unter Nachwirkungen einer Coronainfektion. Das Post- oder Long-Covid-Syndrom ist dabei eine von vielen chronischen Krankheiten, die jeden von uns treffen können.
Die gute Nachricht ist: Du kannst aktiv Prävention gegen eine Vielzahl chronischer Krankheiten betreiben und deren Symptome effektiv lindern. Eine der fortschrittlichsten Massnahmen hierfür ist die hyperbare Sauerstofftherapie (HBOT). Sie kann nicht nur zur Behandlung verschiedener Leiden eingesetzt werden, sondern auch als hilfreiches Werkzeug zur Prävention dienen.
Während der HBOT-Behandlung nimmt dein Körper durch das Einatmen von 100% reinem Sauerstoff unter erhöhtem Atmosphärendruck bis zu 20-mal mehr Sauerstoff auf als normal. Diese optimierte Sauerstoffversorgung unterstützt zentrale Gesundheitsprozesse:
- Aktivierung der zellulären Regeneration
- Optimierung der Durchblutung und Stoffwechselprozesse
- Unterstützung deiner kognitiven Funktionen
- Steigerung deiner körperlichen und geistigen Leistungsfähigkeit
Wie HBOT deine Zellgesundheit fördert
Die hyperbare Sauerstofftherapie (HBOT) wirkt vor allem, indem sie deine Zellen mit wesentlich mehr Sauerstoff versorgt, als dies beim normalen Atmen oder beim Workout möglich ist. Aus der Forschung wissen wir, dass HBOT die Effizienz der Mitochondrien, also den Energielieferanten in deinen Zellen, deutlich steigern kann.1 Dies bedeutet konkret für dich:
- Deine Zellen produzieren mehr Energie
- Der Stoffwechsel arbeitet effizienter
- Die Regenerationsfähigkeit des Gewebes verbessert sich
- Entzündungsprozesse werden reguliert
Der erhöhte Sauerstoffdruck während der HBOT-Behandlung ermöglicht es deinem Körper, Sauerstoff tief in Gewebe zu transportieren, die sonst schlecht versorgt sind. Dabei werden zelluläre Reparaturmechanismen aktiviert und die Neubildung von Blutgefässen gefördert.
Eine aktuelle Diabetes-Studie2 belegt: Nach HBOT-Behandlungen verdoppelte sich die mitochondriale Atmungsaktivität. Dies führte zu einer verbesserten Insulinsensitivität und einem optimierten Energiestoffwechsel.
Die gesteigerte Sauerstoffversorgung unterstützt zudem die Aktivierung von Stammzellen, die für die Geweberegeneration essenziell sind. Die Zellen reagieren auf das erhöhte Sauerstoffangebot mit der Bildung neuer Mitochondrien – ein Prozess, der als Mitochondrienbiogenese bezeichnet wird. Dies stärkt langfristig die Energieproduktion und Belastbarkeit deiner Zellen.3
Hyperbare Sauerstofftherapie bei Long Covid: Wissenschaftlich nachgewiesene Wirkung
Das sogenannte Post- oder Long-Covid-Syndrom zeichnet sich durch viele unterschiedliche Symptome aus, die individuell unterschiedlich ausgeprägt sein können. Dazu zählen:
- chronische Schwäche/Fatigue
- trockener Husten
- Kopfschmerzen
- Muskelschmerzen
- Gedächtnis-, Schlaf-, Riech- und Schmeckstörungen
- „Gehirnnebel“/ „Brainfog“
- Depressionen
- Angstzustände
- Kurzatmigkeit
- Diabetes
- Atemnot
Wie sich Long Covid heilen und lindern lässt, wird derzeit intensiv untersucht. Die hyperbare Sauerstofftherapie (HBOT) gilt dabei als besonders vielversprechend, da sie bereits seit längerem bei diesen Symptomen eingesetzt wird. Aktuelle Studien, insbesondere eine in der nature Fachpublikation veröffentlichte randomisierte kontrollierte Studie4, haben gezeigt, dass HBOT tatsächlich Besserung in mehreren Bereichen erzielen kann, vor allem in Sachen Schlafqualität, Gehirnnebel und Schmerz.
Die kognitive Leistungsfähigkeit kann demnach von HBOT-Behandlungen profitieren. Untersuchungen zeigten mögliche Verbesserungen der globalen kognitiven Funktion, der Aufmerksamkeit und der exekutiven Funktionen. Bildgebende Verfahren dokumentierten: Die Therapie kann die Gehirndurchblutung steigern und neuroplastische Anpassungen in wichtigen Hirnarealen fördern. Dies kann die Regeneration der betroffenen Gehirnregionen unterstützen.5
HBOT kann sich zudem positiv auf neuropsychiatrische Symptome auswirken, die häufig bei Long Covid auftreten, wie Angstzustände und depressive Verstimmungen. Der gesteigerte Sauerstofftransport kann dabei die Gehirnfunktion und die körperliche Stressreaktion positiv beeinflussen.
Auch bei zwei Hauptsymptomen von Long Covid – chronische Müdigkeit und Schmerzen – deuten die Untersuchungen auf Verbesserungspotenziale durch HBOT hin:6
- mögliche Linderung von Erschöpfungszuständen
- potenzielle Reduzierung von Schmerzempfindungen
- mögliche Steigerung der körperlichen Belastbarkeit
- Unterstützung der allgemeinen Vitalität
Besonders ermutigend: Die positiven Effekte der HBOT-Behandlung können mindestens ein Jahr nach Abschluss der Therapie anhalten. Dies zeigt, dass hyperbare Sauerstofftherapie eine aussichtsreiche Option für Menschen ist, die unter Long-Covid-Symptomen leiden.
Hier kann HBOT präventiv wirken
Herz-Kreislauf-Gesundheit
Die hyperbare Sauerstofftherapie kann das Herz-Kreislauf-System auf mehreren Ebenen unterstützen.
- Die Sauerstoffsättigung im Blut kann sich verbessern.
- Oxidativer Stress kann reduziert werden.
- Die endotheliale Funktion – wichtig für gesunde Gefässe – kann sich optimieren.
- Die Mikrozirkulation im Gewebe kann sich verstärken.
Die gesteigerte Sauerstoffversorgung während der HBOT kann die Regenerationsfähigkeit des Herzmuskelgewebes unterstützen. Regelmässige HBOT-Anwendungen können auch zu einer verbesserten Elastizität der Blutgefässe beitragen und somit kardiovaskulären Erkrankungen vorbeugen.7
Diabetes-bedingte Komplikationen
Die hyperbare Sauerstofftherapie kann den Glukosestoffwechsel auf mehreren Ebenen positiv beeinflussen – was die Behandlung aussichtsreich für Menschen mit Diabetes macht.8 Sogar Menschen ohne Diabetes können von der Verbesserung des Glukosestoffwechsels profitieren, um Typ-2-Diabetes vorzubeugen; insbesondere wenn sie HBOT mit anderen Massnahmen zur Änderung des Lebensstils kombinieren.
- Der Nüchternblutzucker kann sich um bis zu 19% verbessern.
- Die Insulinsensitivität im gesamten Körper kann um etwa ein Drittel steigen.
- Die Energieproduktion in der Leber kann sich verdoppeln.
- Die mitochondriale Funktion im Muskel- und Fettgewebe kann sich deutlich verbessern.
Neurologische Gesundheit
Die hyperbare Sauerstofftherapie kann dank der gesteigerten Sauerstoffversorgung der Nervenzellen positive Effekte auf dein Gehirn und Nervensystem haben. Studien zu neurokognitiven Wirkungen von HBOT – auch im Zusammenhang mit Long Covid – zeigen mehrere potenzielle Wirkungen:9
- Die kognitiven Funktionen können sich verbessern.
- Die Gehirndurchblutung kann sich optimieren.
- Die Neuroplastizität – die Anpassungsfähigkeit des Gehirns – kann zunehmen.
- Die Regeneration von Nervengewebe kann unterstützt werden.
Besonders interessant sind die Forschungsergebnisse zum plötzlichen Hörverlust (Hörsturz). Schließlich ist Hörverlust einer der Hauptrisikofaktoren für Demenz und neurodegenerative Erkrankungen. Eine aktuelle Metaanalyse weist darauf hin, dass HBOT die Chancen auf eine Hörverbesserung steigern kann. Die verbesserte Sauerstoffversorgung des Innenohrs kann dabei die empfindlichen Hörzellen bei ihrer Regeneration unterstützen.10
Alterungsprozesse
HBOT setzt bei der Verlängerung deiner vitalen Gesundheitsspanne an. Die Therapie zielt darauf ab, zelluläre Alterungsprozesse zu verlangsamen. Die Behandlung kann die DNA-Reparaturmechanismen aktivieren und die Telomere – die Schutzkappen unserer Chromosomen – stabilisieren.11 HBOT kann zudem die Effizienz der Mitochondrien steigern und oxidativen Stress in den Zellen reduzieren – alles Mechanismen, die dabei helfen können, deine körperliche und mentale Leistungsfähigkeit bis ins hohe Alter zu unterstützen.12
HBOT als ergänzende Präventivmassnahme
Die hyperbare Sauerstofftherapie wirkt am effektivsten als Teil einer ganzheitlichen Gesundheitsstrategie, die bewusst und gezielt deine Ernährung, Bewegung und Erholung mit einbezieht.
Eine ausgewogene Ernährung liefert die Bausteine, die dein Körper für Reparatur und Regeneration benötigt. Die richtigen Nährstoffe können die durch HBOT angeregten Zellerneuerungsprozesse optimal unterstützen. Antioxidantien aus der Nahrung können dabei helfen, oxidativen Stress zu reduzieren.
Regelmässige Bewegung ergänzt die HBOT-Behandlung ideal. Körperliche Aktivität kann die Durchblutung zusätzlich fördern und den Stoffwechsel aktivieren. Die Kombination aus HBOT und angepasstem Training kann die Regenerationsfähigkeit des Körpers stärken.
Ausreichend Schlaf und Erholung runden den präventiven Ansatz ab. Die 60- bis 90-minütigen HBOT-Sitzungen bieten dabei zusätzliche Regenerationszeit. In dieser Phase konzentriert sich der Körper ganz auf seine Erholungsprozesse.
HBOT bei AYUN: Deine persönliche Vorsorge
Die hyperbare Sauerstofftherapie in unserer Walk-In Longevity Klinik in Zürich findet in einer speziellen Druckkammer statt, die modernsten medizinischen Standards entspricht. Eine Sitzung dauert in der Regel zwischen 60 und 90 Minuten – Zeit, die du zum Entspannen nutzen kannst.
Vor der ersten HBOT-Anwendung steht ein ausführliches Beratungsgespräch. Dabei werden mögliche Kontraindikationen ausgeschlossen und deine persönlichen Gesundheitsziele besprochen. Auf dieser Basis entwickelt unser Team von Longevity-Experten deinen individuellen Behandlungsplan.
Bei der Behandlung atmest du über eine komfortable Maske reinen Sauerstoff ein. Der Druck in der Kammer erhöht sich langsam, ähnlich wie beim Start eines Flugzeugs. Während der gesamten Behandlung überwacht unser Fachpersonal alle wichtigen Parameter.
Die Behandlungsintensität richtet sich nach deinen individuellen Gesundheitszielen. Für präventive Zwecke haben sich 10-15 Sitzungen als sinnvoller Einstieg erwiesen. Bei spezifischen gesundheitlichen Herausforderungen kann eine intensivere Behandlungsreihe nötig sein.
Möchtest du Genaueres über deine individuellen Möglichkeiten für Prävention durch hyperbare Sauerstofftherapie erfahren? Vereinbare jetzt ein persönliches Beratungsgespräch mit unseren Experten. Gemeinsam entwickeln wir eine auf dich zugeschnittene Strategie für deine langfristige Gesundheit!
1,2,3,8: HBOT mitochondria and diabetes: Sarabhai T, Mastrototaro L, Kahl S, Bönhof GJ, Jonuscheit M, Bobrov P, Katsuyama H, Guthoff R, Wolkersdorfer M, Herder C, Meuth SG, Dreyer S, Roden M. Hyperbaric oxygen rapidly improves tissue-specific insulin sensitivity and mitochondrial capacity in humans with type 2 diabetes: a randomised placebo-controlled crossover trial. Diabetologia. 2023 Jan;66(1):57-69. doi: 10.1007/s00125-022-05797-0. Epub 2022 Sep 30. PMID: 36178534; PMCID: PMC9729133.
4,6: HBOT: Long Covid: Hadanny, A., Zilberman-Itskovich, S., Catalogna, M. et al. Long term outcomes of hyperbaric oxygen therapy in post covid condition: longitudinal follow-up of a randomized controlled trial. Sci Rep 14, 3604 (2024). https://doi.org/10.1038/s41598-024-53091-3
5,9: HBOT: Neurocognitive Benefits: Zilberman-Itskovich, S., Catalogna, M., Sasson, E. et al. Hyperbaric oxygen therapy improves neurocognitive functions and symptoms of post-COVID condition: randomized controlled trial. Sci Rep 12, 11252 (2022). https://doi.org/10.1038/s41598-022-15565-0
7. HBOT: Cardiovascular System: Batinac, T.; Batičić, L.; Kršek, A.; Knežević, D.; Marcucci, E.; Sotošek, V.; Ćurko-Cofek, B. Endothelial Dysfunction and Cardiovascular Disease: Hyperbaric Oxygen Therapy as an Emerging Therapeutic Modality? J. Cardiovasc. Dev. Dis. 2024, 11, 408. https://doi.org/10.3390/jcdd11120408
10. HBOT: Hearing Loss and Dementia: Cantuaria ML, Pedersen ER, Waldorff FB, et al. Hearing Loss, Hearing Aid Use, and Risk of Dementia in Older Adults. JAMA Otolaryngol Head Neck Surg. 2024;150(2):157–164. doi:10.1001/jamaoto.2023.3509
11. HBOT: Telomers: Hachmo Y, Hadanny A, Abu Hamed R, Daniel-Kotovsky M, Catalogna M, Fishlev G, Lang E, Polak N, Doenyas K, Friedman M, Zemel Y, Bechor Y, Efrati S. Hyperbaric oxygen therapy increases telomere length and decreases immunosenescence in isolated blood cells: a prospective trial. Aging (Albany NY). 2020 Nov 18;12(22):22445-22456. doi: 10.18632/aging.202188. Epub 2020 Nov 18. PMID: 33206062; PMCID: PMC7746357.
12. HBOT: Aging: Fu Q, Duan R, Sun Y, Li Q. Hyperbaric oxygen therapy for healthy aging: From mechanisms to therapeutics. Redox Biol. 2022 Jul;53:102352. doi: 10.1016/j.redox.2022.102352. Epub 2022 May 27. PMID: 35649312; PMCID: PMC9156818.
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